Kolonialismus und Klonialkriege – die Brutstätte der Gewalt

Brutstätte und Vorläufer der Gewaltexzesse und Vernichtungsstragien im Europa des 20. Jahrhunderts sind der Kolonialismus und die Kolonialkriege. Der Kolonialismus als Herrschaft der Gewalt ist verbunden mit Ausbeutung, rassistischer Enthemmung, der systematischen Missachtung der Menschenrechte und schwersten Kriegsverbrechen mit Hundertausenden von zivilen Opfern.

Hemmungslose Gewalt

Die deutschen Kolonialkriege

Der Mord an Hans Paasche

Die “Marburger Jäger”

Hemmungslose Gewalt

Bildunterschrift

Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die koloniale Expansion, die das vorher bestehende System küstennaher Stützpunkte zur kolonialen Durchdringung der Welt durch die europäischen Mächte erweitert. Das vorrangige Mittel der Eroberungszüge und der nachfolgenden Sicherung der Herrschaft ist hemmungslos eingesetzte Gewalt.

Legitimiert wird die Gewalt durch rassistische und sozialdarwinistische Stereotype. Die Unterworfenen gelten als minderwertig – oft nicht einmal als „richtige“ Menschen – so dass sie keinen Anspruch auf Menschenrechte und den Schutz von Leben und Gesundheit haben. Zugleich gehen die Kolonialherren und ihre Militärs davon aus, sich in einem ständigen existentiellen Kampf mit der einheimischen Bevölkerung zu befinden, in dem sie aufgrund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit nur durch Härte und äußerste Brutalität bestehen können.

Verbrämt wird die koloniale Ausbeutung und Unterwerfung und die Anwendung brutaler Gewalt häufig durch die rassistische Anmaßung, den „zurückgebliebenen“ außereuropäischen  Völkern und insbesondere den Schwarzafrikanern die Zivilisation zu bringen und damit letztlich zu deren Wohl zu handeln.

Bildunterschrift

Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die koloniale Expansion, die das vorher bestehende System küstennaher Stützpunkte zur kolonialen Durchdringung der Welt durch die europäischen Mächte erweitert. Das vorrangige Mittel der Eroberungszüge und der nachfolgenden Sicherung der Herrschaft ist hemmungslos eingesetzte Gewalt.

Legitimiert wird die Gewalt durch rassistische und sozialdarwinistische Stereotype. Die Unterworfenen gelten als minderwertig – oft nicht einmal als „richtige“ Menschen – so dass sie keinen Anspruch auf Menschenrechte und den Schutz von Leben und Gesundheit haben. Zugleich gehen die Kolonialherren und ihre Militärs davon aus, sich in einem ständigen existentiellen Kampf mit der einheimischen Bevölkerung zu befinden, in dem sie aufgrund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit nur durch Härte und äußerste Brutalität bestehen können.

Verbrämt wird die koloniale Ausbeutung und Unterwerfung und die Anwendung brutaler Gewalt häufig durch die rassistische Anmaßung, den „zurückgebliebenen“ außereuropäischen  Völkern und insbesondere den Schwarzafrikanern die Zivilisation zu bringen und damit letztlich zu deren Wohl zu handeln.

Bildunterschrift

Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die koloniale Expansion, die das vorher bestehende System küstennaher Stützpunkte zur kolonialen Durchdringung der Welt durch die europäischen Mächte erweitert. Das vorrangige Mittel der Eroberungszüge und der nachfolgenden Sicherung der Herrschaft ist hemmungslos eingesetzte Gewalt.

Legitimiert wird die Gewalt durch rassistische und sozialdarwinistische Stereotype. Die Unterworfenen gelten als minderwertig – oft nicht einmal als „richtige“ Menschen – so dass sie keinen Anspruch auf Menschenrechte und den Schutz von Leben und Gesundheit haben. Zugleich gehen die Kolonialherren und ihre Militärs davon aus, sich in einem ständigen existentiellen Kampf mit der einheimischen Bevölkerung zu befinden, in dem sie aufgrund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit nur durch Härte und äußerste Brutalität bestehen können.

Verbrämt wird die koloniale Ausbeutung und Unterwerfung und die Anwendung brutaler Gewalt häufig durch die rassistische Anmaßung, den „zurückgebliebenen“ außereuropäischen  Völkern und insbesondere den Schwarzafrikanern die Zivilisation zu bringen und damit letztlich zu deren Wohl zu handeln.

Diese  rassistische Sichtweise wird auch in einer Eingabe deutscher Kolonialisten in Deutsch -Südwest afrika an das Auswärtige Amt deutlich. Dort heißt es:

Für Milde und Nachsicht hat der Eingeborene auf die Dauer kein Verständnis. Er sieht nur Schwäche darin und wird infolgedessen anmaßend und frech gegen den Weißen, dem er doch nun einmal gehorchen lernen muss, denn er steht geistig und moralisch doch so tief unter ihm. (2)

Die koloniale Gewalt zeigt sich in vielen Formen. Die indigene Bevölkerung wird von fruchtbaren Landesteilen vertrieben und in Hunger, Armut und Abhängigkeit von weißen Großgrundbesitzern gebracht. Oft sind die Unterworfenen, die weitgehend rechtlos gestellt sind, zu Zwangsarbeit verpflichtet. Häufig werden dazu Lager eingerichtet, in die Einheimische willkürlich eingesperrt werden. Jede Form des Widerstands oder auch nur der Vorwurf mangelnder Arbeitsleistungen führt in der Regel zu Mißhandlungen. Diese reichen von Auspeitschungen über das Abhacken von Körperteilen bis zu demonstrativen Hinrichtungen. Aufstände werden mit überlegener Waffentechnik niedergeschlagen und mit brutalen Vergeltungsaktionen bestraft. Diese richten sich vor allem gegen die Zivilbevölkerung, die man exekutiert, verhungern und verdursten lässt und deren Lebengrundlagen durch das Zerstören der Ernte und das Verbrennen von Feldern vernichtet werden. Aufständische gelten als Verbrecher und nicht als Soldaten, so dass das humanitäre Völkerrecht wie etwa die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen mißachtet werden kann.

Die Kolonialpolitik und besonders die Kolonialkriege tragen in erheblichem Maße zu jener Enthemmung und Brutalisierung bei, die sich in den europäischen Kriegen fortsetzt und besonders im Vernichtungskrieg in dem von Nazideutschland besetzten Osteuropa entlädt. Zugleich vertiefen die Kolonialkriege den grassierenden Rassismus und Sozialdarwinismus und verstärken deren menschenverachtende und auf Vernichtung ausgerichtete Züge.

In den Kolonialkriegen dient die exzessive Gewalt vor allem der Sicherung kolonialer Ausbeutung und Herrschaft. Bald jedoch wird von den Nationalsozialisten die entfesselte und von jeglichen Hemmungen befreite Gewalt auf Menschengruppen ausgedehnt, die man aufgrund ihrer „rassischen“ Eigenschaften systematisch und vollständig vernichten will.

Die koloniale Gewalt zeigt sich in vielen Formen. Die indigene Bevölkerung wird von fruchtbaren Landesteilen vertrieben und in Hunger, Armut und Abhängigkeit von weißen Großgrundbesitzern gebracht. Oft sind die Unterworfenen, die weitgehend rechtlos gestellt sind, zu Zwangsarbeit verpflichtet. Häufig werden dazu Lager eingerichtet, in die Einheimische willkürlich eingesperrt werden. Jede Form des Widerstands oder auch nur der Vorwurf mangelnder Arbeitsleistungen führt in der Regel zu Mißhandlungen. Diese reichen von Auspeitschungen über das Abhacken von Körperteilen bis zu demonstrativen Hinrichtungen. Aufstände werden mit überlegener Waffentechnik niedergeschlagen und mit brutalen Vergeltungsaktionen bestraft. Diese richten sich vor allem gegen die Zivilbevölkerung, die man exekutiert, verhungern und verdursten lässt und deren Lebengrundlagen durch das Zerstören der Ernte und das Verbrennen von Feldern vernichtet werden. Aufständische gelten als Verbrecher und nicht als Soldaten, so dass das humanitäre Völkerrecht wie etwa die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen mißachtet werden kann.

Alt text

Vernichtungsbefehl des Generals von Trotha vom 2. Oktober 1904.

In einem Brief an den Deutschen Generalstab vom 4. Oktober 1904 schreibt von Trotha:
„Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muss…. Dieser Aufstand ist und bleibt der Anfang eines Rassenkampfes. …Deshalb halte ich es für richtiger, dass die Nation in sich untergeht.“ (4)

Die Marburger Jäger

Quellen, Hinweise und weitere Informationen

(1) Einen Überblick zur kolonialen Gewalt gibt:
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/postkolonialismus-und-globalgeschichte/219134/koloniale-gewalt-und-kolonialkrieg

(2) Volker Ulrich, in: …deutsches Blut zu rächen“, http://www.zeit.de/zeitlaeufte/herero

(3) Die sogenannte Hunnenrede des Kaisers Wilhelm II. befindet sich in mehreren Archiven. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Hunnenrede. Die zentralen Sätze, mit denen der Oberbefehlshaber der deutschen Armee deren Angehörige zu völkerrechtswidrigem Verhalten auffordert, lauten:
„Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!“

(4) Im Brief an den Deutschen Generalstab schreibt der kommandierende General in Deutsch- Südwestafrika, von Trotha:
„Es fragte sich nun für mich nur, wie ist der Krieg mit den Herero zu beendigen. Die Ansichten darüber bei dem Gouverneur und einigen „alten Afrikanern“ einerseits und mir andererseits gehen gänzlich auseinander. Erstere wollten schon lange verhandeln und bezeichnen die Nation der Herero als notwendiges Arbeitsmaterial für die zukünftige Verwendung des Landes. Ich bin gänzlich anderer Ansicht. Ich glaube, daß die Nation als solche vernichtet werden muß… Andererseits ist die Aufnahme der Weiber und Kinder, die beide zum größten Teil krank sind, eine eminente Gefahr für die Truppe, sie jedoch zu verpflegen eine Unmöglichkeit. Deshalb halte ich es für richtiger, daß die Nation in sich untergeht, und nicht noch unsere Soldaten infiziert und an Wasser und Nahrungsmitteln beeinträchtigt. Außerdem würde irgendeine Milde von meiner Seite von seiten der Herero nur als Schwäche aufgefaßt werden. Dieser Aufstand ist und bleibt der Anfang eines Rassenkampfes, den ich schon 1897 in meinem Bericht an den Reichskanzler für Ostafrika vorausgesagt habe.“
Zit. nach: Horst Drechsler: Aufstände in Südwestafrika. Der Kampf der Herero und Nama 1904 bis 1907 gegen die deutsche Kolonialherrschaft.

(5) Paasche, zit. nach: Paasches Erkenntnisse aus dem Maji-Maji-Krieg. In: FELICITAS BECKER, JIGAL BEEZ (Hg.), Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika, 1905-1907, Berlin 2005

(6) Eine Lesung des Buches „Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland“ findet sich unter: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiotexte/lukanga-mukaras-forschungsreise-durch-deutschland-100.html

(7) Mehr: https://zeitgeschichte-online.de/geschichtskultur/und-wieder-einer

(8) Die Pariser Kommune war eine sozialreformerische und teils sozialrevolutionäre Erhebung, die die Lebensbedingungen der unteren Schichten verbessern und die Monarchie durch eine Republik ersetzen wollte.

(9) Nach dem Krieg verlangte die belgische Regierung vergebens die Auslieferung des als Kriegsverbrecher verurteilten Kommandeurs Max Graf von Soden. Stattdessen beauftragte die Reichsregierung das deutsche Reichsgericht, den Vorwürfen nachgehen. Die Reichsanwaltschaft ermittelte allerdings nur halbherzig und stellte bald das Verfahren ein, so dass von Soden als entlastet galt.

Die Bundesregierung erkannte 2001 die Verbrechen an und entschuldigte sich bei den Nachkommen der Opfer. Die Kriegsverbrechen seien nach 1918 aufgrund der damaligen „nationalistischen Verblendung“ abgestritten worden.

Fotonachweise:

Schwarze Untertanen tragen den weißen Herrenmenschen: Von Autor unbekannt – de:Bild:Kolonial.JPG, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2562913
Deutsche Maschinengewehrstellung: Von Bundesarchiv, Bild 105-DOA0151 / Walther Dobbertin / CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5481565
Vernichtungsbefehl des General von Trotha Von Anonym – J.B. Gewald: The great General of the Kaiser, In: Botswana notes and records, vol. 26, 1994, S.72, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=4034482
In Ketten gelegte Herero: https://de.wikipedia.org/wiki/Völkermord_an_den_Herero_und_Nama#/media/Datei:Herero_chained.jpg Autor unbekannt – Ullstein Bilderdienst, Berlin. Gemeinfrei
Nationaldenkmal Windhoek: Von Pemba.mpimaji – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=54308729