1933–1945
NS-Staatsterrorismus

Die Sicherung der Macht durch Terror

Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler geht es der NSDAP darum, möglichst schnell die errungenen Machtpositionen auszubauen und jegliche Opposition auszuschalten. Dabei soll vor allem die Arbeiterbewegung als gefährlichster Widersacher zerschlagen werden.

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„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

Gewalt beginnt im Kopf. Durch die Bücherverbrennungen werden nahezu alle deutschen Schriftsteller und Schriftstellerinnen von Weltrang zu „Feinden des deutschen Volkes“ erklärt und symbolisch vernichtet.

Die Entrechtung der Juden und Jüdinnen 1933–1939

Durch eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen werden den jüdischen Deutschen immer mehr Rechte genommen. Die Gewalt gegen die Juden und Jüdinnen mündet in die Novemberpogrome 1938 und die Deportation in die Vernichtungslager.

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Deportation und Ermordung der jüdischen Deutschen

1941 beginnt die systematische Deportation der jüdischen Deutschen in die Vernichtungslager im besetzten Osteuropa. Ziel ist die vollständige Auslöschung der jüdischen Bevölkerung. Dem Holocaust fallen ebenfalls Millionen jüdische Frauen, Männer und Kinder aus den besetzten Gebieten zum Opfer.

„Lebensunwertes Leben“

Die Tötungsanstalt Hadamar und der Kalmenhof: Die Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ ist die tödliche Konsequenz der „Rassenhygiene“, die im „Kampf ums Überleben“ alles Kranke und Schwache auch im eigenen Volk ausrotten und so die „Erbgesundheit“ der deutschen „Herrenmenschen“ sichern will.

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Die Sinti und Sintizze aus Dreihausen und ihr Weg nach Ausschwitz

Im Spätsommer 1942 freundet sich die damals 26-jährige Agnes Blanke mit Kindern aus Sinti-Familien an. Sie ahnt das Unheil noch nicht, das bald über die Kinder und die europäischen Sinti und Sintizze und Roma und Romnja hereinbrechen wird.

Verfolgung homosexueller Männer und lesbischer Frauen

Homosexualität gilt als Verbrechen. Homosexuellen Männern und lesbischen Frauen droht die soziale Ächtung, Bespitzelung und Denunziation, Strafverfolgung und die Internierung in Konzentrationslagern.

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Das Stigma blieb – vergessene Opfer

Erst 2020 erkannte der Bundestag an, dass allen Inhaftierten in Konzentrationslagern Unrecht angetan wurde. Nach 75 Jahren wurden die letzten Opfergruppen in den Vernichtungslagern rehabilitiert: die sogenannten „Asozialen“ und „Berufsverbrecher“.

„Nicht arbeitende Kriegsgefangene haben zu verhungern“

Von den insgesamt rund 5,5 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen sterben über 3 Millionen: Sie verhungern, erfrieren, fallen Seuchen und Krankheiten zum Opfer, werden erschlagen oder erschossen. Verantwortlich für eines der größten Kriegsverbrechen ist die Wehrmacht.

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Zwangsarbeit und Industrieverbrechen

Rund 20 Millionen Menschen werden während des Zweiten Weltkriegs gezwungen, im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten unter sklavenähnlichen Bedingungen zu arbeiten. Für viele bedeutet Zwangsarbeit „Vernichtung durch Arbeit“.

Der Vernichtungskrieg

Der Großteil der Verbrechen des NS-Regimes fand in den besetzten Gebieten Ost- und Mitteleuropas statt. Sie sind verbunden mit Eroberungsplänen, die die Versklavung, Vertreibung oder Ermordung von mehr als 100 Millionen Menschen in Osteuropa vorsahen. Zugleich sollten die europäischen Juden und Jüdinnen vollständig vernichtet werden.

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Die Todesmärsche – NS-Verbrechen in der Endphase

In den letzten Kriegstagen folgt noch einmal eine Abrechnung mit den angeblichen Feindinnen und Feinden Deutschlands. In den „Endphaseverbrechen“ werden Zeuginnen und Zeugen beseitigt, KZ-Häftlinge auf Todesmärsche geschickt, verzweifelte Soldaten wegen „Wehrkraftzersetzung“ hingerichtet und der bröckelnde Glaube an den „Endsieg“ mit dem Tode bestraft.

Selbstachtung – Menschlichkeit – Widerstand

Nicht alle sehen weg und schweigen, als zuerst die Entrechtung und dann das Morden beginnen. Auch in Hessen gibt es viele Beispiele von Menschen, die unter dem NS-Regime ihre Selbstachtung wahren, unter großen Risiken Menschlichkeit zeigen und aktiven Widerstand leisten.