Der Vernichtungskrieg

Der Großteil der Verbrechen des NS-Regimes findet nicht im Deutschen Reich, sondern in den besetzten Gebieten Osteuropas statt. Sie sind verbunden mit Eroberungsplänen, die die Versklavung, Vertreibung oder Ermordung von mehr als 100 Millionen Menschen in Osteuropa vorsehen. Zugleich sollen die europäischen Juden und Jüdinnen vollständig ausgelöscht werden.

Der Generalplan Ost

Das wichtigste Ziel war neben der Vertreibung und Vernichtung der Juden und Jüdinnen und der Ausrottung des Bolschewismus die Schaffung von „Lebensraum im Osten“ für ein „Volk ohne Raum“. Das Schlagwort „Lebensraum“ verdeckt und beschönigt allerdings die realen Interessen und Vorgänge. Es geht darum, in einem beispiellosen Eroberungs- und Vernichtungskrieg ein von Deutschland beherrschtes Europa zu schaffen und sich damit zugleich die Verfügung über Land und Rohstoffe in einem Territorium zu sichern, das bis zur Schwarzmeerküste und in den Kaukasus reicht. NS-Propagandaminister Goebbels beschreibt dies so:

Wenn dieser Krieg zu Ende ist, dann wollen wir die Herren Europas sein, und dann wird ein großes Kolonialreich unser Eigen sein. (1)

An einer Vielzahl von Universitäten, politischen und wirtschaftlichen Instituten und staatlichen Dienststellen werden schon lange Pläne, Konzepte und Begründungen für eine „Großraumwirtschaft“ entwickelt, mit denen die eroberten Gebiete von Deutschen besiedelt, Rohstoffe gewonnen und die einheimische Bevölkerung unterworfen und vertrieben werden sollen.

Auf diesen Konzepten fußt der aus mehreren Teilplänen bestehende „Generalplan Ost“ (GPO), der unter Leitung des Reichführers der SS Heinrich Himmler entsteht. Er wird ergänzt durch die „Gesamtplanung Ost“ und den „Generalsiedlungsplan“.

Nach dem Generalplan Ost sollen Polen, Tschechien und weite Teile der europäischen Sowjetunion annektiert und als Siedlungsgebiet für Deutsche genutzt werden. Das künftige „tausendjährige“ Großdeutschland soll vom Baltikum bis zum Ural und dem Schwarzen Meer reichen. Die dort lebenden Menschen sollen vertrieben oder umgebracht werden oder den Deutschen als rechtlose Arbeitssklaven und Arbeitssklavinnen zur Verfügung stehen. Dies beinhaltet die Versklavung, Vertreibung oder Ermordung von mehr als 100 Millionen Menschen in Osteuropa.

Die „Ausdünnung“ der einheimischen Bevölkerung durch Vertreibung oder Tod soll bereits während des Krieges stattfinden: durch Terror gegen die Zivilbevölkerung, Deportationen, Vernichtung durch Arbeit beim Einsatz entkräfteter Zwangsarbeitender, durch Hunger, Seuchen und Krankheiten. Dies umzusetzen ist vor allem Aufgabe der Einsatzgruppen.

© Deutsches Historisches Museum
Broschüre „Der Untermensch“: Titelbild einer Hetzschrift zur Rechtfertigung des Vernichtungskrieges im Osten 1942

Geplant ist:

  • Vernichtung oder Vertreibung von 80–85 % der Polen und Polinnen;
  • Vernichtung oder Vertreibung von 50–75 % der Tschechen und Tschechinnen;
  • Vernichtung von 50–60 % der Russen und Russinnen im europäischen Teil der Sowjetunion und Vertreibung weiterer 15–25 % der Bevölkerung in den sibirischen Gebieten;
  • Vernichtung von 25 % der Ukrainer und Ukrainerinnen und Belorussen und Belorussinen sowie Vertreibung weiterer 30–40 % der ukrainischen und 30–50 % der belorussischen Menschen (2)

Einsatzgruppen

Nach dem Überfall auf Polen 1939 und besonders nach dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 wüten die Einsatzgruppen in den besetzten Gebieten Osteuropas. Die Einsatzgruppen bestehen aus Einheiten der Sicherheitspolizei, in der die Gestapo und die Kriminalpolizei zusammengefasst sind, des Sicherheitsdienstes (SD), der Ordnungspolizei und der Waffen-SS. Die Einsatzgruppen sind Terrorkommandos, die dem Vormarsch der Wehrmacht folgen und in den neu eroberten Gebieten sogleich mit dem planmäßigen Morden beginnen. Um jeglichen Widerstand gegen die Besatzung zu unterbinden und die unterworfene Bevölkerung zu dezimieren, ermorden sie etwa zwei Millionen jüdische Frauen und Männer, Kommunisten und Kommunistinnen, Partisanen und Partisaninnen, deren vermeintliche Unterstützende und zur Abschreckung auch Unbeteiligte. Die Tötung erfolgt zumeist durch Genickschuss.

Grundlage der Erschießungen ist häufig der sogenannte Kommissarbefehl, den Hitler am 6. Juni 1941 auf Drängen der Wehrmacht erlässt. Nach diesem „Führerbefehl“ sind politische Kommissare der Roten Armee nicht als Kriegsgefangene zu behandeln, sondern sofort ohne weitere Verhandlung zu erschießen. In der Praxis werden vielfach sowjetische Kriegsgefangene allein aufgrund der Vermutung hingerichtet, sie könnten Kommunisten sein. Dies betrifft besonders sowjetische Juden, die schon deshalb unter Verdacht stehen, weil Hitler und die Nationalsozialisten den Kommunismus als Werk der Juden und Jüdinnen betrachten. Nach einer im Mai 1944 angefertigten Zusammenstellung durch das Oberkommando der Wehrmacht wurden auf dieser Grundlage 539 716 sowjetische Kriegsgefangene hingerichtet. (3)

Hauptmotiv der meisten Morde ist allerdings nicht die Unterbindung möglichen Widerstands, sondern der antijüdische Hass. So konzentrieren sich die Morde an der Zivilbevölkerung, mit denen zugleich die „Ausdünnung“ der einheimischen Bevölkerung begonnen wird, auf die jüdische Bevölkerungsgruppe. Dabei werden die Einsatzgruppen häufig von Einheiten der Wehrmacht unterstützt, die entsprechend dem Befehl der Wehrmachtsgruppenführer nach dem deutschen Einmarsch Juden und Jüdinnen und deren Wohnungen kennzeichnen. (4)

Der Historiker Ulrich Herbert beschreibt den Alltag des Mordens, der sich nach Einmarsch der deutschen Truppen überall in Russland, Weißrussland, der Ukraine und dem Baltikum abspielt.

Unmittelbar nach ihrer Ankunft beginnen sie (die Einsatzgruppen) mit der Registrierung der jüdischen Bevölkerung, verpflichten die Juden zur Zwangsarbeit, verhöhnen und demütigen sie. Ein paar Wochen später müssen die Juden ihre Wohnungen verlassen und in ein völlig überfülltes Ghetto ziehen. Die viel zu hohe Zahl der Bewohner wird immer wieder durch Erschießungsaktionen vermindert. Zugleich bereichern sich die Deutschen an der Habe der Juden. Ein riesiger, widerlicher Korruptionshandel setzt ein.
Die Bewohner wissen schon lange, dass sie vermutlich nach und nach alle ermordet werden, und dennoch hoffen sie. Hoffen, als Facharbeiter unersetzlich zu sein; hoffen, dass man die Kinder am Leben lässt; dass die Rote Armee kommt und sie befreit. Am Ende werden die Kinder zuerst erschossen, nach und nach alle anderen, fast keiner überlebt….
Aber kein geheimes, nur Eingeweihten bekanntes Geschehen vollzog sich hier, kein mechanisierter, steriler Massenmord jenseits aller Wahrnehmbarkeit, sondern apokalyptische, geradezu archaische Massaker, vollzogen unter Mitwirkung aller deutschen Dienststellen der Region; vorbereitet durch und begleitet von fast allen denkbaren Formen der Demütigung und Qual, gekennzeichnet durch eine kaum begreifbare Grausamkeit und immerwährende, alles verbindende Korruption.“ (5)

Das Massaker von Babyn Jar

Am 29. und 30. September 1941 ermorden SS-Einheiten der Einsatzgruppe C und Ordnungspolizisten in der Schlucht von Babyn Jar innerhalb von 36 Stunden 33 711 jüdische Frauen, Männer und Kinder. Unterstützt wird der Massenmord von der Wehrmacht.

In dem Buch „Bloodlands“ schildert der Historiker Timothy Snyder die Ereignisse:

Eine Wehrmachtspropagandaeinheit druckte Plakate, die den Juden befahlen, bei Todesstrafe an einer Straßenecke in einem westlichen Bezirk von Kiew zu erscheinen. Man erzählte den Juden die Lüge, sie würden umgesiedelt, und sie sollten ihre Dokumente, Geld und Wertsachen mitbringen.
Nach dem Sammeln gingen über 30.000 Menschen wie befohlen durch die Melnyk-Straße zum jüdischen Friedhof. Nahe dem Tor zum jüdischen Friedhof hatten die Deutschen einen Kontrollpunkt eingerichtet, wo die Dokumente geprüft und Nichtjuden weggeschickt wurden. Von diesem Punkt an wurden die Juden von Deutschen mit Maschinenpistolen und Hunden eskortiert. Spätestens am Kontrollpunkt müssen viele Juden sich gefragt haben, was ihr wahres Schicksal sein würde.

Nachdem sie ihre Wertsachen und Dokumente abgegeben hatten, mussten die Menschen sich ausziehen, dann wurden sie mit Drohungen oder Warnschüssen in Zehnergruppen an den Rand einer Schlucht namens Babi Jar getrieben. (6)

Eine der wenigen überlebenden jüdischen Augenzeuginnen ist Dina Pronitschewa. Sie erinnert sich, dass Menschen

schon bluteten, bevor sie erschossen wurden. Sie mussten sich bäuchlings auf die Leichen der schon Ermordeten legen und auf die Schüsse warten, die von oben kamen. Dann kam die nächste Gruppe. 36 Stunden lang kamen Juden und starben. Vielleicht waren die Menschen im Sterben und im Tod gleich, aber jeder war anders bis zum letzten Moment, jeder hatte andere Gedanken und Vorahnungen, bis alles klar war… Manche Menschen starben mit dem Gedanken an andere, wie die Mutter der schönen fünfzehnjährigen Sara, die bat, gemeinsam mit ihrer Tochter erschossen zu werden. Hier war selbst zum Schluss noch eine Sorge: Wenn sie sah, wie ihre Tochter erschossen wurde, würde sie nicht sehen, wie sie vergewaltigt wurde. Eine nackte Mutter verbrachte ihre letzten Augenblicke damit, ihrem Säugling die Brust zu geben. Als das Baby lebendig in die Schlucht geworfen wurde, sprang sie hinterher. (7)

Babyn Jar wird auch danach während der zwei Jahre andauernden deutschen Besatzung als Stätte für Hinrichtungen genutzt, denen sowjetische Kriegsgefangene, als Sinti und Sintizze und Roma und Romnja, als Partisanen und Partisaninnen oder als Juden und Jüdinnen Verfolgte ebenso zum Opfer fallen wie von „Vergeltungsaktionen“ Betroffene.

Nach der Kriegswende beginnen deutsche Einheiten, die Spuren der Massaker zu beseitigen. In Babyn Jar zwingt im Rahmen der Sonderaktion 1005 ein Kommando aus SD-Männern und deutschen Polizisten rund 300 Gefangene aus dem nahe gelegenen KZ Syrez, die Leichen auszugraben und mit Benzin zu verbrennen. Danach erschießen sie die Häftlinge, um alle Spuren und Zeugen zu beseitigen. Aufgrund dieser Vertuschungsaktionen lässt sich die Gesamtzahl der Opfer nur ganz grob schätzen – sie dürfte zwischen 70 000 und 100 000 liegen. (8)

In vielen Orten Osteuropas finden weitere Massaker statt. Dazu gehören die Massentötungen von Kamjanez-Podilskij mit 27 000 Opfern, die Ermordung von mehr als 20 000 Meschen auf der Krim durch die Einsatzgruppe C und das Massaker von Drobyzkyj Jar in der Nähe von Charkiv. (9)

Der millionenfache Mord durch die kaum mehr als 3000 Mitglieder zählenden Einsatzgruppen war nur dadurch möglich, dass sie umfassende Unterstützung erfuhren. Dazu gehörten neben der Wehrmacht und Polizeidienststellen auch Kollaborateure aus der einheimischen Bevölkerung. Diese halfen bei der Identifizierung der Opfer, insbesondere von jüdischen Menschen, und bei deren Ermordung. Ebenso unterstützten Einheimische und Hilfswillige die Deportationen in die Vernichtungslager und die dort verübten Morde. Die Beteiligung an den Verbrechen hatte unterschiedliche Motive: Opportunismus, Sadismus, der Hass auf Kommunisten und Kommunistinnen und auf Menschen, die der jüdischen und der Roma-Minderheit angehörten. Zudem gab es in den besetzten Gebieten auch eine Reihe nationalistischer und faschistischer Bewegungen, die sich das Wohlwollen der deutschen Besatzer durch die Beteiligung an deren Verbrechen sichern und dadurch ihren eigenen Zielen näherkommen wollten.

Das Frankfurter Polizeibataillon 306

Eines der Mordkommandos ist das Frankfurter Polizeibataillon 306. (10) Das Bataillon setzt sich aus Angehörigen der Berufspolizei und aus Freiwilligen zusammen. Schon bald entwickelt es sich zu einem Killerkommando, das in den besetzten Gebieten hinter der Front massenhaft Zivilisten und Zivilistinnen erschießt, Juden und Jüdinnen ermordet und brutal Nahrungsmittel bei den Bauern eintreibt. Dabei werden immer wieder Bauernhöfe angezündet und Menschen „auf der Flucht“ erschossen. Vom 21. bis 28. September 1941 erschießen Angehörige des Bataillons rund 6.000 sowjetische Kriegsgefangene. Die Morde werden penibel aufgelistet und an das Reichssicherheitshauptamt gemeldet. Zynisch nennt das Bataillon diesen Einsatz „Aktion Hühnerfarm“ und die Erschossenen „(um)…gelegte Eier“. Das Bataillon hinterlässt weitere Blutspuren in Polen, Litauen und Weißrussland.

Die Einheit war ständig auf der Menschenjagd gegen Partisanen, aus den Ghettos entkommenen Juden oder tatsächliche oder vermeintliche Sympathisanten. … Das Töten unschuldiger Menschen war dabei an der Tagesordnung

urteilt später das Frankfurter Landgericht. (11)

Im Juni 1942 erhielt die Außendienststelle des SD in Pinsk von Adolf Eichmann den Befehl, die mehr als 30 000 Juden in den Ghettos in der Umgebung zu erschießen. Diese ,Vernichtungsaktionen‘ liefen immer nach dem gleichen Muster ab. Der Gebietskommissar ließ außerhalb der Ghettos Gruben ausheben, daraufhin sperrten Kräfte der Ordnungspolizei die Ghettos ab, ‚räumten‘ die Häuser und trieben die Opfer zu den Gruben.
Bei der ,Räumung‘ und ‚Absperrung‘ des Ghettos von Pinsk Ende Oktober 1942 gingen Angehörige des Polizeibataillons 306 überaus grausam und brutal vor. Überlebende berichteten davon, dass die Beamten mit Äxten, Latten und Knüppeln auf Juden losgingen. Kleinkinder wurden an den Beinen gefasst und in den Kopf geschossen… Bei dieser ‚Aktion‘ wurden etwa 20 000 Juden ermordet. (12)

1942 wird das Polizeibataillon bei Kämpfen weitgehend aufgerieben. Wie die Verhandlung vor dem Frankfurter Landgericht zeigt, waren seine Angehörigen „normale“ Deutsche und nicht etwa besonders ausgesuchte fanatische NS-Anhänger oder Kriminelle. Sie mordeten zumeist auf Befehl, oft aber auch aus eigenem Antrieb mit einer sadistischen Lust am Quälen und Töten.

Der Hungerplan

Eine besondere Rolle bei der Umsetzung des Generalplans Ost spielt der Hungerplan, der von dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Wehrmacht verabredet wurde. Danach soll der Nahrungsbedarf der Deutschen Wehrmacht und der deutschen Bevölkerung während des Krieges durch Beschlagnahmung der Ernten aus den besetzten sowjetischen Gebieten gedeckt und die Versorgung der einheimischen Bevölkerung weitgehend eingestellt werden. „Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern“ (13), heißt es bürokratisch in einer Aktennotiz von Staatssekretären nach der Besprechung des Vorhabens, das für rund 30 Millionen Männer, Frauen und Kinder aus Russland den Hungertod bedeutet hätte.

Eines der schwerwiegendsten Kriegsverbrechen ist die Blockade Leningrads vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944, bei der auf Befehl Hitlers die Bevölkerung dem Hungertod preisgegeben werden soll. In einer geheimen Direktive des Stabs der deutschen Kriegsmarine vom 22. September 1941 heißt es:

Es ist beabsichtigt, die Stadt eng einzuschließen und durch Beschuss mit Artillerie und laufendem Bombeneinsatz dem Erdboden gleichzumachen. Sich aus der Lage der Stadt ergebende Bitten um Übergabe werden abgeschlagen…. Ein Interesse an der Erhaltung auch nur eines Teils dieser großstädtischen Bevölkerung besteht unsererseits nicht. (14)

Durch die Blockade Leningrads sterben mehr als eine Million Frauen, Männer und Kinder, die meisten durch Verhungern und Erfrieren. (15)

Skrupel wegen des geplanten Genozids gibt es in der deutschen Führung nicht. Menschen aus der Sowjetunion, Polen und anderen osteuropäischen Ländern gelten den selbsternannten „Herrenmenschen“ als wertlose „Untermenschen“, die man jederzeit vertreiben, versklaven oder verhungern lassen kann.

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Das große Sterben während der Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht. Begraben von Hungertoten auf dem Wolkowo Friedhof.

Die Vernichtungslager

Die Massenmorde der Einsatzgruppen und Wehrmachtsangehörigen tragen seit 1941 erheblich zur gewaltsamen Verringerung der jüdischen Bevölkerung in Osteuropa bei. Nach den ersten raschen Erfolgen gegen die Rote Armee glaubt die Naziführung, nun einen Weg für die „Endlösung der Judenfrage“ gefunden zu haben. Die verbliebene jüdische Bevölkerung soll nach dem erwarteten militärischen Sieg über die Sowjetunion in die belorussischen Pripjetsümpfe und die nordrussische Eismeerregion deportiert werden, um dort zu verhungern oder bereits auf dem Transport dorthin zugrunde zu gehen.

Das Stocken des Vormarsches der Wehrmacht im Herbst 1941 und die Kriegswende 1942 verhindern die Umsetzung der Planungen. Stattdessen richten die deutschen Besatzer in Polen und der westlichen Sowjetunion Ghettos ein, in denen ein Großteil der jüdischen Bevölkerung konzentriert und isoliert wird. Ende 1941 entstehen die ersten Lager, die dem Zweck dienen sollen, die jüdische Bevölkerung in großer Eile zu ermorden.

In großer Zahl werden jüdische Menschen von nun an in die nationalsozialistischen Vernichtungslager verschleppt. Bereits seit Beginn des Krieges hatten die Nazis nach Möglichkeiten gesucht, Massentötungen anders als durch Erschießungen durchzuführen. Nachdem im Lager Auschwitz sowjetische Kriegsgefangene „erfolgreich“ mit dem Gas Zyklon B erstickt wurden, entstehen in Auschwitz und anderen Vernichtungslagern Gaskammern und Anlagen zur Verbrennung der Leichen. Den weiteren Verlauf schildert Ulrich Herbert so:

Auschwitz war nun als Arbeits- und Vernichtungslager eingerichtet. Den Vereinbarungen der Wannseekonferenz entsprechend begannen jetzt die Selektionen der eintreffenden Juden nach Arbeitsfähigkeit. Bei den meisten Transporten wurden weniger als ein Drittel der Angekommenen in das Lager selbst geschickt, um als Arbeitskräfte eingesetzt zu werden. Alle anderen, alle Kinder, alle Alten und ein Großteil der Frauen, wurden sofort in die Gaskammern gebracht und getötet. Zur gleichen Zeit entstanden in der Region um Auschwitz herum große Industrieanlagen. In ihnen mussten die Häftlinge arbeiten, die nicht sofort getötet wurden. (16)

Die Erfassung, Zusammenziehung, Abschottung, Deportation und Ermordung von Millionen europäischer Jüdinnen und Juden in kürzester Zeit war kein Vorgang, den einige wenige verbissene Nazis in aller Heimlichkeit durchführen konnten. Vielmehr erforderte ein Verbrechen dieses Ausmaßes einen riesigen Aufwand, eine reibungslose und willige Zuarbeit deutscher Dienststellen in ganz Europa, die Mitarbeit der Polizei, der Bahn, von Meldeämtern – sowie ein Netz von willigen Kollaborateuren und Kollaborateurinnen und Denunzianten und Denunziantinnen.

Irreführend ist auch die verbreitete Vorstellung, bei den Verbrechen der Nazis in den besetzten Gebieten in Ost- und Südosteuropa und in den Vernichtungslagern habe es sich vorwiegend um einen „industriell betriebenen“, also mechanisierten und weitgehend anonymen Massenmord gehandelt. Die millionenfachen Morde wurden sowohl in Gaskammern als auch durch Erschießen aus nächster Nähe, Erschlagen und Misshandlungen verübt. Erforderlich waren dazu Zehntausende von Mördern und Mörderinnen in den Uniformen der Einsatzgruppen, der SS, des SD, der Polizei und der Wehrmacht. Viele Millionen Morde, Grausamkeiten, Demütigungen und Quälereien geschahen nicht in der Abgeschiedenheit weitgehend abgeschotteter nationalsozialistischer Vernichtungslager, sondern in aller Öffentlichkeit, so dass jede Person, die sie sehen wollte, sie auch sehen konnte.

Das Labor des Terrors: Polen unter deutscher Besatzung

Polen erleidet den Alptraum der deutschen Besatzung vom September 1939 bis zu den ersten Monaten des Jahres 1945. Zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt, wird Polen zum Teil Großdeutschland einverleibt. Mittel- und südpolnische Gebiete werden einem „Generalgouvernement“ zugeordnet. Die deutschen „Herrenmenschen“ können nun durchexerzieren, wie sie mit den Besiegten, die viele für „slawische Untermenschen“ halten, umgehen wollen. Polen wird zu einem Labor des Terrors, in dem die Nationalsozialisten Verfahrensweisen beim Umgang mit der unterjochten Bevölkerung erproben, die sie später auf weitere Länder Ost- und Südosteuropas übertragen. Das eroberte Gebiet wird mit einem Netz von Konzentrations- und Arbeitslagern überzogen.

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Erschießung polnischer Gefangener 1939

Das Foto wurde vermutlich von einem Deutschen, der dort damals dabei war, 1950 der Polnischen Militärmission in Berlin übergeben.

In Polen kommt es von 1939 an massenhaft zu Verbrechen an Zivilisten und Zivilistinnen. Die Bevölkerung wird durch sichtbare Kennzeichen auf der Kleidung ethnisch klassifiziert. Im besetzten Polen entstehen die großen Vernichtungslager Auschwitz, Treblinka, Belzec, Majdanek, Sobibór und Kulmhof/Chełmno. Dort ermordet die SS den Großteil der jüdischen Bevölkerung aus Polen sowie die meisten der jüdischen Menschen aus ganz Europa. Hatten der jüdischen Minderheit in Polen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges etwa drei Millionen Personen angehört, so überleben dort nur einige Zehntausend; über 200 000 können sich dem Vernichtungswerk durch Flucht in unbesetzte Teile der Sowjetunion entziehen. Millionen von Polen und Polinnen werden zu Zwangsarbeit verpflichtet und viele von ihnen ins Reichsgebiet verschleppt.

Hitler hatte angeordnet, die „polnische Intelligenz“ auszurotten, um möglichen Widerstand gegen die NS-Herrschaft im Keim zu ersticken. Verschiedenen Mord- und Verhaftungskampagnen fallen 1939/40 rund 60 000 Ärzte, Ingenieure, Lehrer, Geistliche, Wissenschaftler und weitere Personen zum Opfer. (17)

Deportation und Vernichtung der Juden und Jüdinnen in West- und Nordeuropa

Die deutsche Besatzung in Ost- und Südosteuropa ist darauf ausgerichtet, die als minderwertig geltende Bevölkerung zu vertreiben, zu versklaven oder umzubringen. Deshalb setzen die Besatzer von Anfang an auf Ausrottung und unbegrenzte Gewalt. In den besetzten Ländern West- und Nordeuropas dosieren die deutschen Besatzer die Gewalt und versuchen, lokale Behörden in ihrem Sinne arbeiten zu lassen. Unabhängig von diesen unterschiedlichen Besatzungsstrategien umfasst der geplante systematische Mord an den jüdischen Menschen auch west- und nordeuropäische Länder.

Die dort lebenden Menschen werden in „Judenregistern“ erfasst und in Lagern festgehalten, von denen aus die Deportationen in die Vernichtungslager im besetzten Osteuropa erfolgen. Diese Deportationen werden beschleunigt, als absehbar ist, dass sich der Kriegsverlauf gegen Nazideutschland kehrt und nur noch wenig Zeit bleibt, das Vernichtungswerk zum Abschluss zu bringen. Dabei stoßen die deutschen Besatzer und ihre einheimischen Helfer und Helferinnen immer wieder auf Widerstand.

In den Niederlanden ist die große Mehrheit des jüdischen Bevölkerungsteils bereits seit Jahrhunderten weitgehend integriert. In den 1930er-Jahren nimmt das Land eine große Zahl jüdischer Geflüchteter aus Deutschland auf. Die NS-Führung setzt nach dem Einmarsch deutscher Truppen (Mai 1940) eine Besatzungsregierung ein, die von dem fanatischen österreichischen Nationalsozialisten und Judenhasser Arthur Seyss-Inquart geleitet wird. Judenfeindliche Maßnahmen und brutale Razzien der Besatzung führen 1941 zu einem Generalstreik in Amsterdam und Umgebung, der blutig niedergeschlagen wird. Die im Juni 1942 beginnenden Deportationen stoßen auf keinen großen Widerstand mehr. Insgesamt werden 107 000 niederländische jüdische Frauen, Männer und Kinder in die Vernichtungslager verschleppt, von denen nur wenige – rund 5000 – überleben. Rund 30 000 jüdische Menschen können untertauchen. Davon werden etwa 10 000 entdeckt oder verraten, darunter die Familie der Anne Frank. (18)

In Frankreich haben seit 1933 viele Jüdinnen und Juden aus Deutschland, Osteuropa und politische Gegnerinnen und Gegner der Nazis Schutz gesucht. Nach der militärischen Niederlage Frankreichs 1940 wird nur ein Teil des Landes von der Wehrmacht besetzt. Im größeren Teil im Süden des Landes wird die autoritäre Regierung des Marschalls Philippe Pétain installiert, die Demokratie und Rechtsstaat weitgehend beseitigt. Diese in Vichy ansässige Regierung kollaboriert mit den deutschen Behörden und beginnt auf eigene Initiative mit der Internierung jüdischer Menschen und politischer Gegnerinnen und Gegnern der Nationalsozialisten. 1942 beginnen die Deportationen nach Auschwitz. Von 75 721 verschleppten Menschen überleben gerade 2500. Allerdings bewirkt der wachsende Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Regierung Pétain, dass die Zahl der Deportierten ab 1943 geringer wird. Es entstehen zunehmend Netzwerke, die bedrohten Menschen die Chance zum Untertauchen geben. Dadurch überleben rund drei Viertel der Jüdinnen und Juden in Frankreich das NS-Regime. (19)

In Dänemark rettet eine beispiellose Widerstandsaktion tausenden jüdischen Menschen das Leben. 1940 besetzt die Wehrmacht Dänemark, ohne auf Widerstand zu treffen. Die deutsche Reichsregierung gesteht den Dänen zu, eine eigene Regierung zu bilden, die die Vorgaben der Besatzungsmacht umsetzt, aber auch einen gewissen Spielraum hat. Aus Rücksicht auf das „dänische Modell“ verzichtet die Besatzungsmacht zunächst darauf, die in Dänemark lebenden jüdischen Menschen zu registrieren, zu internieren und in die Vernichtungslager zu deportieren. Mit der Zeit wächst der Druck der NS-Führung aus Berlin, diesen Sonderweg zu beenden und nun auch in Dänemark mit der „Endlösung der Judenfrage“ zu beginnen. Die Internierung und Deportation soll deshalb in einer großangelegten Aktion in der Nacht vom 1. zum 2. Oktober 1943 stattfinden. Diese geheime Anordnung gibt der deutsche Diplomat von Duckwitz an dänische Freundinnen und Freunde weiter. Es beginnt eine großangelegte Rettungsaktion, in deren Verlauf dänische Fischer rund 8000 jüdische Menschen auf Booten über den Öresund, das Kattegat und die Insel Bornholm nach Schweden bringen. In den folgenden Oktober- und Novembertagen werden 472 dänische Juden, die nicht gerettet werden konnten, in die Konzentrationslager Theresienstadt, Sachsenhausen und Ravensbrück verbracht. (20)

Die Bilanz des Vernichtungskrieges

Ende 1942 wird der Vormarsch der Wehrmacht gestoppt. Die deutschen Truppen werden allmählich zurückgedrängt. Deshalb können die Pläne zur Versklavung, Vertreibung und Ausrottung der Menschen aus Osteuropa nicht vollständig umgesetzt werden. Dennoch sterben unter der NS-Herrschaft im deutsch besetzten Polen rund fünf Millionen Menschen. (21) Die Sowjetunion hat rund 27 Millionen Tote zu beklagen. Die meisten Toten sind nicht Opfer von Kriegshandlungen, sondern sterben durch den systematischen Einsatz von Giftgas in den Vernichtungslagern, durch Massenerschießungen, Hinrichtungen, an der Zivilbevölkerung verübte Massaker und durch die gezielt herbeigeführte Entkräftung durch Zwangsarbeit und Hunger. (22)

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion:

„Der verbrecherische Angriffskrieg trug die Uniform der Wehrmacht. An seinen Grausamkeiten hatten auch Soldaten der Wehrmacht Anteil. Lange, zu lange haben wir Deutsche gebraucht, uns diese Tatsache einzugestehen. Die Pläne, denen die deutschen Soldaten folgten, hießen ´Generalplan Ost`, ´Hunger- oder Backe-Plan`, und erhoben Unmenschlichkeit zum Prinzip. Es waren Pläne, die das Ausbeuten und Aushungern von Menschen, ihre Vertreibung, Versklavung und schließlich ihre Vernichtung zum Ziel hatten… Wir sind hier, um an 27 Millionen Tote zu erinnern – an 14 Millionen zivile Opfer. Wir sind hier, um an den ungeheuren Beitrag der Frauen und Männer zu erinnern, die in den Reihen der Roten Armee gegen Nazideutschland gekämpft haben.“ (23)

Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Dimensionen eines Verbrechens: sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg“ im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst.

Grundlegend zum Thema Kriegsverbrechen in Ost- und Südosteuropa sind:

Ausstellungskatalog: „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht 1941-1945“, mit einer Vielzahl von Fotos und Dokumenten (Hamburger Institut für Sozialforschung)

Quellensammlung „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945“, Institut für Zeitgeschichte Berlin – München

Quellen, Hinweise und weitere Informationen

(1) Ulrich Herbert, Wer waren die Nationalsozialisten, S. 169

(2) Zahlen zur Vernichtung und Vertreibung übereinstimmend: The Times Atlas Zweiter Weltkrieg, Augsburg 1999, S. 91; H. Holborn, Deutsche Geschichte i. d. Neuzeit, Band III, München 1971, S. 604; Hans Ulrich Rudolf, Vadim Oswalt (Hrsg.): Haack Taschenatlas Weltgeschichte, Gotha 2002, S. 186, und R. Giordano: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte, Köln 2000

(3) Siehe Ralph Giordano, Die Zweite Schuld, S. 244; zu den Einsatzgruppen siehe auch die Enzyklopädie zum Holocaust des United States Holocaust Memorial Museum: https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/einsatzgruppen

(4) Giordano, Die Zweite Schuld, S. 245

(5) Herbert, Wer waren die Nationalsozialisten, S. 205 f.

(6) Timothy Snyders, zitiert nach: https://www.spiegel.de/geschichte/massaker-von-babi-jar-opfer-haben-namen-kommentar-a-1114350.html In diesem Artikel befindet sich auch eine Bilderserie mit Fotos des deutschen Propagandafotografen Johannes Hähle

Siehe auch: https://www.spiegel.de/geschichte/massaker-von-babi-jar-ich-fiel-auf-menschliche-leichen-a-1113959.html; dort befinden sich auch Original Filmausschnitte aus den Verhandlungen beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess.
Ausführlich: Erhard Roy Wiehn (Hg.), Babij Jar 1941 Das Massaker deutscher Sonderkommandos an der jüdischen Bevölkerung von Kiew

(7) Die Überlebende Dina Pronitschewa, zit. nach: https://www.spiegel.de/geschichte/massaker-von-babi-jar-opfer-haben-namen-kommentar-a-1114350.html

(8) Siehe https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/340854/massaker-von-babyn-jar

(9) Zu den genannten Massakern siehe:

Einen Überblick gibt: https://www.fritz-bauer-forum.de/archive/verbrechen-der-wehrmacht/

Kamenez-Podolsk: https://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/334/Denkmal-f%C3%BCr-die-ermordeten-Juden-von-Kamenez-Podolsk#

Krim: In der Ereignismeldung 150 der Einsatzgruppe C vom 2. Januar 1942 an das Reichssicherheitshauptamt heißt es: „Vom 16. November bis 15. Dezember 1941 wurden 17 645 Juden, 2504 Krimtschaken, 824 Zigeuner und 212 Kommunisten erschossen. Simferopol, Jewpatoria, Kertsch und Feodosia judenfrei gemacht.“ Zit. nach Ralph Giordano, Die zweite Schuld, S. 160

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article237837533/Massaker-von-Drobyzkyj-Jar-Russische-Granaten-zerstoeren-das-Denkmal.html

(10) Die Darstellung zum Frankfurter Polizeibataillon 306 stützt sich auf den Beitrag von Torsten Schäfer im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte: https://www.frankfurt1933-1945.de/beitraege/konzentrations-und-haftlager-ss-institutionen/beitrag/das-frankfurter-polizeibataillon-306 In diesem Beitrag sind auch alle hier verwendeten Zitate enthalten. Schäfer ist Autor des Buches „Jedenfalls habe ich auch mitgeschossen“, dass das Verfahren gegen Johann Josef Kuhr und andere ehemalige Angehörige des Polizeibataillons 306 vor dem Frankfurter Landgericht schildert

(11) Siehe Schäfer, Anm. 7

(12) Siehe Schäfer, Anm. 7 *SD: Sicherheitsdienst der SS, beteiligt an zahlreichen Verbrechen

(13) Zit. nach Adam Tooze: Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus, S. 552

(14) Zit. nach taz, 21.6.2021

(15) Zur Blockade Leningrads siehe u.a.: https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/340408/leningrad-niemand-ist-vergessen/

(16) Herbert, Wer waren die Nationalsozialisten, S. 221

(17) Einen Überblick gibt: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/besatzungsregime-in-polen.html

(18) Zahlen und Namen zu den Deportationen aus Westeuropa sind im Gedenkbuch des Bundesarchivs dokumentiert: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ Dort finden sich auch zusammenfassende Zahlen zu den Deportationen aus einzelnen Ländern.

(19) s. Anm. 18

(20) s. Anm. 18

(21) Diese Zahl ist der Holocaust Enzyklopädie des United States Holocaust Memorial Museum entnommen. Siehe: https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/polish-victims. Die Seite enthält darüber hinaus viele wichtige und lesenswerte Informationen.

(22) Grundlegende Literatur zu Thema: Wolfgang Benz: ‘Geschichte des Dritten Reiches’ (München 2000) und ‘Der Holocaust’ (München 1999); Quellensammlung „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945“, Institut für Zeitgeschichte Berlin – München, Edition VEJ Siehe auch: Militärgeschichtliches Forschungsamt, Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 10. Siehe dazu auch Thema3.1. Anmerkung 1.; Jahn/Wieler/Ziemer: Der deutsche Krieg um „Lebensraum im Osten“ 1939–1945

Berichte, Interviews und Erinnerungen an Deportation und Ermordung der europäischen Juden, aber auch an Hilfe, Verweigerung und Widerstand finden sich bei Lea Rosh/Eberhard Jäckel: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“

(23) https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/bulletin/rede-von-bundespraesident-dr-frank-walter-steinmeier-1935012

 

Fotonachweise:

Broschüre „Der Untermensch“: © Deutsches Historisches Museum, https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/d2b04857

Das große Sterben während der Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht: RIA Novosti archive, image #216, The Volkovo cemetery / Boris Kudoyarov / CC-BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18133951

Erschießung polnischer Gefangener 1939: The source didn`t provide an information who personally the author is, picture was given anonymously to Polish Military Bureau in Berlin in 1950, Polish POWs shot by Wehrmacht 1939, gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1970476